Minolta ER

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Auf dem Höhepunkt der Ära der Zentralverschluss-Spiegelreflexkameras präsentierte 1963 sogar Minolta ein solches Modell, allerdings mit fest eingebautem Objektiv, einem Minolta Rokkor-TD 1:2.8 f=45mm. Vorteil gegenüber Schlitzverschluss-Kleinbildkameras war die Möglichkeit kürzerer blitz-synchronisierter Belichtungszeiten. Außerdem spendierte man der Kamera eine durch einen eingebauten Selen-Belichtungsmesser gesteuerte Blendenautomatik. Einerseits hatte Minolta schon 3 Jahre zuvor bei der Messsucherkamera Minolta Uniomat bereits eine selenzellengesteuerte Belichtungsprogrammautomatik eingeführt, andererseits kamen Mitte der 1960er-Jahre CdS-Belichtungsmesser in Gebrauch, die zwar Batterien benötigten, aber evtl. weniger Platz in den Kameras, und vor allem ermöglichten CdS-Photowiderstände elektronisch gesteuerte Verschlüsse. So war bezüglich Belichtungsautomatik die Kamera zum Zeitpunkt des Erscheinens bereits veraltet und war angesichts bereits etablierter Konkurrenz wie der flexibleren Contaflex von Zeiss Ikon Stuttgart vermutlich auch kein großer Erfolg. Erschwerend kam hinzu, dass TTL-Belichtungsmessung sich bei Spiegelreflexkameras durchsetzte, die nur von wenigen Herstellern wie Topcon, Voigtländer und Kowa auch für Zentraverschlusskameras verwendet wurde. So blieb es bei diesem einzigen Minolta Spiegelreflexkameramodell mit einem solchen Verschluss. Der hatte immerhin Verschlusszeiten bis 1/500 Sek., aber beginnend erst bei 1/30. Dafür war zwischen X- und M-Synchronisation umschaltbar, ein B-Modus für Langzeitbelichtungen wählbar, und ein Selbstauslöser vorhanden. Der Prismensucher hatte einen Schnittbild-Indikator mit Mikroprismenring, und einen Indikator für Überschreiten des Belichtungsmessbereichs.

Quelle: Anni Rita Scheibel und Josef Scheibel, 70 Jahre Minolta Kameratechnik, Stuttgart 1990

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