Minolta AF-DL

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Minolta AF-DL

AF-DL

Die Minolta AF-DL hat ein für ihr Erscheinungsjahr 1987 modernes Erscheinungsbild. AF-DL steht für Autofokus und "dual lens" (Doppelobjektiv). Sie hat ein schwarzes Kunststoffgehäuse, robust genug um die Kamera auch ohne Kameratasche mitnehmen zu können. Das Objektiv ist geschützt durch eine Schiebetür. Die zu öffnen mit dem Schiebeschalter auf der Frontseite heißt die Kamera einzuschalten. Das Drücken des roten Knopfes neben der großen schwarzen Auslösertaste bringt die erste Spezialität der Kamera zum Vorschein: Das Objektiv fährt aus und bekommt dabei zwei zusätzliche Linsen hinzugefügt, wodurch die Brennweite von 35mm auf 50mm umgeschaltet wird und die größte Blende auf 1:5,6. Der Sucher "zoomt" das Sucherbild entsprechend "näher ran". Nochmaliges Drücken des roten Knopfes kehrt diesen Vorgang wieder um. Dann hat wieder das ursprüngliche 1:3,5/35mm-Objektiv.

A.R und J. Scheibel beschreiben eine weitere Innovation, die in dieser Kamera verwirklicht ist: Der Verschluss hat einen piezo-elektrischen Antrieb, was ihn leiser im Betrieb und einfacher im Aufbau macht. Eine elektronische Programmautomatik liefert Belichtungen von 1/40 Sekunde bei Offenblende bis 1/150 Sekunde bei Blende 22. Darüberhinhaus ist die Kamera 1987 für Minolta ein Schritt in Richtung dessen gewesen, was für Kompaktkameras zum Standard wurde: Aktiver Infrarot-Autofokus, automatischer Filmtransport und automatische Rückspulung bei Filmende, Schärfespeicherung bei halb gedrückter Auslösetaste, und automatisch zuschaltender Blitz. Bei weniger als 75cm Objektabstand schaltet die Kamera die Blende klein und den Blitz ein, um mehr Schärfe herauszuholen. Wenn der Blitz zugeschaltet wird, ist der Auslöser bis zur Blitzbereitschaft, die mit roter LED im Sucher angezeigt wird, gesperrt. Vier AAA-Microbatterien reichen als Stromquelle. Wahlweise tut es ein 6V-Batteriepack.

Mit der vollautomatischen Konzeption und dem leicht umschaltbaren Doppel-Objektiv ist die Kamera der Vorläufer der modernen Standard-Einsteigerkamera, die aber statt dem Doppel-Objektiv ein entsprechendes 35-60mm Zoom-Objektiv bietet, wie z.B. die Minolta Zoom 60. Die moderneren Zoom-Kompakten haben darüberhinaus auch Einstellmöglichkeiten, meistens für verschiedene Blitzmodi plus mindestens einem Motivprogramm. Dafür kann die AF-DL auf ein LCD-Display verzichten. Ein 80er-Jahre-Billig-LCD-Display wäre vermutlich heute eh nicht mehr zu gebrauchen. Die Kamera hat stattdessen einen mechanischen Aufnahmenzähler, der durch ein Fensterchen an der Oberseite abzulesen ist.




Weathermatic

Von der Kamera erschien ebenfalls im Jahre 1987 die 400g schwere wasserdichte Unterwasser-Version Weathermatic 35DL. Unter Wasser ist diese auf Fixfokus-Betrieb umgestellt, für Motiventfernungen von 1,2 bis 3,6 Meter. Bei intakten Dichtungen der Kamera sind Tauchtiefen bis 5m mit ihr möglich.


Quelle: Anni Rita und Josef Scheibel, 70 Jahre Minolta Kameratechnik, Stuttgart 1998

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